Aussagefähigkeit möglicher epidemiologischer Studien zur Untersuchung von gesundheitsschädlichen Wirkungen in der Umgebung der Sendefunkanlage des International Broadcasting Bureau in Holzkirchen-Oberlaindern

Abstract

In Holzkirchen-Oberlaindern befindet sich eine Sendefunkanlage (Mittelwellensender mit 150 kW, Kurzwellensender). Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für Umbauarbeiten am Sender ist es in der Bevölkerung in der Umgebung der Sendeanlage zu Klagen über gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schlafstörungen und Kopfschmerzen gekommen, die von ihr in ursächlichem Zusammenhang mit dem Betrieb der Sendeanlage gesehen werden. Es wurden Überlegungen angestellt, epidemiologische Untersuchungen über die Häufigkeit von Schlafstörungen und Kopfschmerzen im Gebiet des genannten Senders und einiger vergleichbarer Sender in anderen Gebieten der Bundesrepublik Deutschland durchzuführen.

Die Strahlenschutzkommission kam in ihrer 156. Sitzung am 24. September zu der Auffassung, dass eine epidemiologische Studie - trotz der grundsätzlichen Eignung dieser Methode für die Untersuchung von Umwelteinflüssen auf die Gesundheit - im vorliegenden Fall kein geeignetes Mittel ist, um wissenschaftlich zu ermitteln, ob die Sendeanlagen als mögliche unmittelbare Ursache der genannten Gesundheitsstörungen in Betracht kommen. Bei epidemiologischen Studien über ausschließlich subjektiv erkennbare Beschwerden in Gebieten mit starker Beeinflussung durch die Berichterstattung in den Medien muss der Wert derartiger Studien sehr in Zweifel gestellt werden.