Wirkung hochfrequenter Felder auf das Genom: Genotoxizität und Genregulation
Stellungnahme der Strahlenschutzkommission
Verabschiedet in der 213. Sitzung der SSK am 05./06. Dezember 2006
Veröffentlicht im BAnz Nr. 135a vom 24. Juli 2007
Abstract
Die Möglichkeit einer gesundheitsgefährdenden Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder (HF-Felder) wird kontrovers diskutiert. Durch die zunehmende Verbreitung von Technologien, die auf HF-Feldern beruhen, wie dem Mobilfunk, gewinnt diese Frage besondere Bedeutung.
Die Strahlenschutzkommission (SSK) hat im Jahre 2001 eine Empfehlung zu „Grenzwerten und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor elektro¬magnetischen Feldern“ veröffentlicht. Seit 2001 ist eine Vielzahl von Publikationen erschienen, die eine neuerliche Bewertung durch die SSK notwendig gemacht haben. Die vorliegende Stellungnahme bezieht sich auf die Frage, ob hochfrequente elektromagnetische Felder von Funkanwendungen, wie Rundfunk oder Mobilfunk, bei Feldstärken unterhalb der Grenzwerte Veränderungen im Genom und/oder bei der Genexpression (Genregulation) induzieren können.
Aufgrund der Auswertung der wissenschaftlichen Literatur bis Oktober 2006 stellt die SSK fest, dass sich auch aus der neueren Literatur weder ein wissenschaftlich begründeter Verdacht auf eine genotoxische Wirkung von HF-Feldern noch ein wissenschaftlich begründeter Verdacht auf einen Einfluss von HF-Feldern auf die Genregulation ergibt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studien geben daher insgesamt keinen Anlass, von einer gesundheitsgefährdenden Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf das Genom auszugehen und die geltenden Grenzwerte in Frage zu stellen.
Die Stellungnahme ist zusammen mit einer englischen Übersetzung als Heft 62 in der Reihe „Berichte der Strahlenschutzkommission“ erschienen.