Dosis-Wirkungsbeziehung für den Zusammenhang von UV-Strahlung und Hautkrebs

Abstract

Die verschiedenen Hautkrebs-Entitäten (Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom und malignes Melanom) gehören weltweit und auch in Deutschland zu den häufigsten Krebsarten und ultraviolette (UV)-Strahlung konnte bereits als Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs nachgewiesen werden. Auch die Strahlenschutzkommission (SSK) verfolgt die Zunahme der Inzidenzen der unterschiedlichen Hautkrebs-Entitäten in Deutschland schon seit vielen Jahren und hat den Stand des Wissens über den Zusammenhang von Hautkrebs und UV-Strahlung zuletzt in einer 2016 überarbeiteten Empfehlung „Schutz des Menschen vor den Gefahren solarer UV-Strahlung und UV-Strahlung in Solarien“ zusammengetragen. Dabei wurden auch eine Reihe von Empfehlungen ausgesprochen, welche dazu beitragen sollen, das UV-induzierte Hautkrebsrisiko zu minimieren. Allerdings existieren bisher immer noch keine belastbaren Daten für die Beschreibung einer Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der UV-Dosis und der Inzidenz der unterschiedlichen Hautkrebs-Entitäten. Dies erschwert eine zielgerichtete Risikokommunikation sowie die Ermittlung von geeigneten Präventionsmaßnahmen im Hinblick auf die Entstehung von Hautkrebs, da Dosis-Wirkungsbeziehungen eine Hochrechnung auf die geschätzte Anzahl an erwarteten Krebsfällen in der Bevölkerung im Zusammenhang mit einer bestimmten Exposition ermöglichen. Daher wurde die SSK nun beauftragt, den derzeitigen Wissensstand über Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen einer UV-Exposition und einer Hautkrebsentstehung zusammenzutragen und darzulegen, welche Maßnahmen insbesondere in der Forschung zu ergreifen sind, um die derzeitige Kenntnislage zu verbessern. Die vorliegende Stellungnahme soll die SSK-Empfehlung von 2016 ergänzen und konkretisieren. Wie bereits in der SSK-Empfehlung von 2016 aufgezeigt wurde, könnten bei genauerer Kenntnis der Dosis-Wirkungsbeziehungen für den Zusammenhang von UV-Strahlung und Hautkrebs Trends für zukünftige Hautkrebs-Inzidenzen abgeleitet werden. Die SSK hat die vorhandene Literatur zu Dosis-Wirkungsbeziehungen zwischen einer UV-Exposition und einer Hautkrebsentstehung gesichtet und kommt zu dem Schluss, dass die Ausgangslage zur Beurteilung von Dosis-Wirkungsbeziehungen im Bereich der Hautkrebs-Forschung unzureichend ist. Die SSK nimmt daher Stellung dazu, wie die Datenbasis zur Erstellung und Beurteilung der Dosis-Wirkungsbeziehung für den Zusammenhang von UV-Strahlung und Hautkrebs verbessert werden kann.